Donnerstag, 28. März 2024
 
   
 


 

Jänner 21

 

Inhalt komplett WEITER

 

 

 

ABO Angebote weiter




Desirée Treichl-Stürgkh, Herausgeberin

Foto: Wolfgang Zajc

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

 

 

Willkommen in der „H.O.M.E.-Office“-Ausgabe!

 

Eines haben mich die letzten paar Monate gelehrt: Ich bin kein Typ fürs Home-Office. Ich vermisse meine Kolleginnen, besonders den Austausch und das herzliche Lachen mit ihnen. Ich vermisse den Geruch der kleinen komischen Pflanze auf meinem Schreibtisch. Ich vermisse das Geräusch, wenn ich am Morgen den PC aufdrehe. Ich vermisse das „Schönen Abend!“, wenn wir uns nach und nach aus der Redaktion bewegen. Ich vermisse die netten IT-Jungs, die wöchentlich vorbeikommen und fragen, ob auch alles okay ist. Ich vermisse die Fahrt in den zweiten Bezirk. Ich vermisse den Praterstern – kaum zu glauben, aber er geht mir wirklich ab. Und ich vermisse das schnelle und zuverlässige WLAN.

Doch jetzt nach Hause: Um es mir ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten, ziehe ich mit meinem Laptop von Raum zu Raum. Mein Home-Office erstreckt sich daher über mindestens drei Tische. Einer davon ist der Küchentisch, supergeräumig und sehr gemütlich. Kühlschrank, Kaffeemaschine und die Lade mit den Naschereien sind in Reichweite – leider. Der zweite „Tisch“ ist das Sofa in der Bibliothek; da lümmelt es sich gut, und für Recherchen ist es der beste Platz. Der eigentliche Schreibtisch aber ist mein Tisch von Professor Egon Eiermann: ein unauffälliger Tisch mit herrlicher Platte und einfachen Beinen. Er ist vollgepackt mit Papieren, die ich mir aufhebe, um sie irgendwann zu lesen oder abzuheften. Ich glaube, er ist auch ein bisschen mein Spiegelbild. Da treffen sich Traditionelles (wie ein Porzellanpapagei aus der Sammlung meiner Mutter) und Modernes – AirPods, iPhone und MacBook. Ich schreibe viel mit der Hand, daher sind Briefpapier, Notizbücher und diverse Schreibutensilien auch stets vorhanden.

In den vergangenen paar Wochen im Heimbüro ist mir aufgefallen, dass es gute und schlechte Tage gibt. Ich zähle lieber nur die guten. Das sind meist die, an denen auf dem Bildschirm die Gesichter meiner Kolleginnen erscheinen. Diese Zerstreuung und Ablenkung macht mir mein Home-Office erträglicher.

In diesem Sinne: Ich wünsche Ihnen viele schöne und fröhliche Stunden in Ihrem Büro zu Hause. Halten Sie durch. Alles Liebe,