Donnerstag, 28. März 2024
 
   
 


Text

Robert Haidinger

 
Fotos: Foscarini


 



Für den Lampenspezialisten ­Foscarini im Einsatz: das Designduo Paolo Lucidi und Luca Pevere sowie Luca Nichetto (oben)



Aplomb (Links): Die Hängeleuchte aus Sichtbeton ist in ihrer Ausführung extrem reduziert und hat eine gleichmäßige Oberfläche

Troag (Mitte): Die anmutige, schwebende Holzleuchte ermöglicht das gleichmäßige Erhellen von Tischen oder Flächen, da das Licht nach unten abgestrahlt wird.

Bahia (Rechts): Die Wandleuchte ­begeistert durch ihr Design und das außergewöhnliche Licht- und Schattenspiel, das von ihr ausgeht


Die Idee

Ein Haus der klassischen Moderne, vielleicht von Corbusier, und die weiche Krümmung von Sichtbeton. Dann: weißer Sand, der vom Wind sachte in immer neue, sich überlappende Wellen geschmirgelt wird. Und drittens: die Anmut eines hölzernen Kanus, das kieloben durch den Raum schwimmt. Drei starke Bilder, und sie zeichnen das Wesentliche dreier starker Leuchten nach: „Aplomb“, „Bahia“ und „Troag“.

 

 

Die Umsetzung

ucidi und Pevere). Fast ein Wunder, dass man so lange auf die Einführung von Sichtbeton im Leuchtendesign warten musste. Doch zuletzt erfolgte diese so klar und reduziert, wie es das ausdrucksstarke Material wohl auch verlangt – wobei klassischer Grauton, elegantes Weiß oder ein warmer, intensiver Braunton für Variation sorgen. Das Resultat: eine Leuchte ganz im Geiste der Moderne, und das gilt auch für die nötige technologische Innovation. Möglich wurden die extrem reduzierte Ausführung und die gleichmäßige Oberfläche durch ein spezielles Amalgam, das in der Form zähflüssig ist und eine scheinbar raue Ober­fläche produziert, die aber bei Berührung ein sanftes Gefühl hinterlässt.

 

Die Sandwelle ist „Bahia“ (Design: Lucidi und Pevere). Erreicht wurde das raffinierte Spiel der ineinanderfließenden Licht- und Schattenstellen durch die Übereinanderlagerung von drei „Tellern“, leicht asymmetrisch im Profil und in ihrer jeweiligen Anordnung. Die ersten beiden Teller beherbergen die Lichtquelle. Sie leiten und umschließen das Licht, das entlang ihrer hohlen Oberflächen verläuft und an ihren Rändern verfließt. Das dritte Element vervollständigt die Komposition. Es zeichnet sich im Gegenlicht mit einer markanten und krass in Kontrast stehenden Form ab. „Bahia“ ist nur in einem exklusiven reinen Weiß erhältlich, das die Schlichtheit und die natürliche Erscheinung unterstreicht. Poetisch, organisch und ätherisch.

 

Das schaukelnde Kanu ist „Troag“ (Design: Nichetto) – eine Schale aus Mehrschichtholz, deren längliche Form eine ideale Verkleidung von mitunter allzu technoid wirkenden Leuchtstoffröhren darstellt. Das außergewöhnliche Design der länglichen Leuchte ermöglicht das gleichmäßige Erhellen von Tischen oder Flächen, denn das Licht wird nach unten abgestrahlt. Ein opalfarbener Diffusor unterhalb der Leuchtstoffröhre verbirgt technische Bauteile, dank derer die Leuchte auf unterschiedliche Höhen eingestellt werden kann.

 

Die Firma

Mit der Glasmacherei fing bei Foscarini alles an – und zwar auf der dafür so berühmten Insel Murano bei Venedig. Das Unternehmen, 1981 dort gegründet, spezialisierte sich zunächst auf große, mundgeblasene Einzelstücke, die vor allem für Hotels, Geschäfte und Büros in der arabischen Welt bestimmt waren. Zwei Jahre später wurden allerdings schon zwei Leuchten-Kollektionen („Clessidra“ und „Graphos“) vorgestellt. Forschung und Innovation, sorgfältig geprüfte Qualität des Produktionsverfahrens, vor allem aber der Sinn für das Produkt stehen bis heute im Mittelpunkt. Es sind die wesentlichen Eigenschaften, welche die Identität des Leuchtenspezialisten ­Foscarini charakterisieren. 

 

 

 

Hard Facts



Name: „Aplomb“ 

Material: Beton

Maße: H 35,5 cm, max. H 200 cm

 

Name: „Bahia“ 

Material: Polycarbonat

Maße: B 76 cm, T 10 cm, Ø 70 cm

 

Name: „Troag“

Material: Holz

Maße: klein: B 125 cm, H 8,5 cm, max. H 200 cm; medium: B 185 cm, H 8,5 cm, max. H 200 cm; groß: B 215 cm, H 8,5 cm, max. H 200 cm 

 

HERSTELLER: alle Foscarini