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Die Wiener Architekten Delugan Meissl haben ein fesches Apartment in Oberlech geschneidert.
Und damit den Beweis geliefert, dass moderner Alpinlook auch ohne Hirschgeweih auskommt
Fotos Tobias Kreissl
Text Wojciech Czaja
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| Jedes Jahr das Gleiche. Sobald Frau Holle ihre Federdaunen ausgebeutelt hat, verfällt die Alpenrepublik in ein stilistisches Koma. Wohnvorlieben, Designgepflogenheiten und Modebewusstsein rasseln fortan in den Keller.
Haben sich Herr und Frau Österreicher in der Großstadt noch etepetete gegeben, lassen sie zwischen Schruns Tschagguns und Zell am Ziller plötzlich allen Anstand fallen. Denn wer auf Skiurlaub fährt, der nimmt sich auch Auszeit von Stil und Geschmack.
„Ich wollte keine von diesen Alpenhütten mit Tierfell am Boden und Hirschgeweih an der Wand“, sagt Said Ramić. „Nur weil man in den Alpen wohnt, muss man ja nicht gleich seinen modernen Lifestyle über Bord werfen.“ Für seine Eltern baute der Vorarlberger Bauunternehmer in Oberlech ein Apartmenthaus mit direktem Blick auf die Skihänge im Südosten. Fesch musste das Gebirgsdomizil sein, das war klar, denn schließlich kommt Ramić mit seiner eigenen Familie oft auf Besuch.
Statt Norweger-Pulli, Punsch und Jagatee gibt’s Architektur aus zeitgenössischer Feder. „Ursprünglich wollte ich das Apartment selbst ausbauen und einrichten“, erinnert sich der Bauherr, „doch dann sah ich eines Tages zufällig Fotos einer Dachgeschoß-Wohnung von Delugan Meissl. |
In dem Moment war klar, dass ich meine Architekten gefunden habe.“ Noch stand das Haus nicht im Hang, schon wurde das Wiener Büro kontaktiert. „Ich bin mit den Plänen nach Wien geflogen, wir haben uns gesehen und es hat auf Anhieb gefunkt.“
Die beiden Architekten Elke Delugan-Meissl und Roman Delugan schneiderten der Vorarlberger Familie eine futuristische Hütte nach Maß. „Wir sind hier am Arlberg“, sagt Ramić. „Es war daher von Anfang an klar, dass der Baustoff Holz überwiegen würde.“
Doch nicht alles, was aus Holz ist, muss aussehen wie eine Zirbenstube mit gedrechselten Stangen. Und so präsentierten die Architekten nach einigen Wochen die Pläne für einen kristallinen Kokon aus gebleichter Eiche. „Was soll ich sagen? Der erste Entwurf hat gepasst.“
Boden, Wände und Möbel sind aus einem Guss. Wie eine bergende Hülle ist die gesamte Wohnung mit dem warmen Eichenholz ausgelegt. Der Coolness-Faktor kommt nicht zu kurz:
Mal stülpt sich das Mobiliar wie ein Band aus der Wand, mal sind aus der hölzernen Oberfläche Sitzgelegenheiten und Flaschenregale ausgehöhlt. | |
Die Architekten selbst sprechen von fließenden Räumen: „Wenn man das Haus betritt, ist man zu Beginn sehr überrascht. Man taucht ein in eine stimmungsvolle Landschaft aus Holz, Stein und textilen Materialien.“
Komplette Story:
H.O.M.E. Dezember 2008
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