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Verkehrte Welt in einem Münchner Penthouse: Vom Sofa aus wird gekocht und vom Bett aus gleiten die Bewohner direkt ins Bad. Auch nett: Jedes Kind hat einen eigenen Vorgarten samt Bodendusche
Text Cordula Rau
Fotos Tobias Kreissl
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| Der Münchner Stadtteil Haidhausen befindet sich seit den 70er-Jahren kontinuierlich im Wandel. Zum großen Sanierungsgebiet erklärt, entwickelt sich das Viertel rechts der Isar rasant zum Szenemittelpunkt. Von der Arbeitervorstadt mit sozial schwachen Bevölkerungsgruppen, dem einstigen Randgebiet der City, vollzieht sich schnurstracks ein grundsätzlicher Imagewechsel zum begehrten Wohngebiet mit luxussanierten Häusern für eine zahlungswillige Klientel. Darunter ein neues Wohnhaus.
Von außen fügt es sich unauffällig in die Blockbebauung des Stadtgebiets ein. Doch betritt man die Penthousewohnung im fünften Stock, fällt die durchgestylte Innenausstattung sofort auf. „Wir haben alles komplett umgekrempelt“, erklärt Uwe Binnberg, der für das Interieur der Dachgeschosswohnung verantwortlich ist. „Uns hat die gewöhnliche Standardausstattung nicht angesprochen. Manche Räume waren zu kleinteilig, durch Wände verbaut und Aufstellflächen für Schränke und Einbauten zu wenig berücksichtigt.“
Die Wohnung präsentiert sich nach dem Umbau vollkommen anders, als der Bauträger ursprünglich plante. Statt des Standardparketts zieht sich ein massiver Holzboden aus breiten Dielen durch alle Räume und schafft von vornherein großzügige Einheitlichkeit. Über den fast quadratischen Eingangsbereich gelangt man in einen offenen Wohnraum, der rundum von raumhohen Fensterflächen umgeben ist. |
Auf der geräumigen Fläche spielen sich gleichzeitig Wohnen, Kochen und Essen ab. Vor allem die Küche von Bulthaup ist eine Schau. Die Kochinsel, die frei im Raum steht, besteht aus einem rechteckigen Edelstahlblock und ist kommunikativ zum Wohnbereich hin ausgerich-
tet. Beim geselligen Kochen kann man auf diese Weise auch weiterhin mit den Gästen plaudern.
Auffällig sind die scharfkantige Kontur und die perfekte Verarbeitung. Keine störenden Nähte, Schrauben oder sonstigen Verbindungen sind zu sehen, der Küchenblock wirkt komplett wie aus einem Guss gefertigt. Das entspringt der Monoblockbauweise des Herstellers, bei der sämtliche Verbindungen verschweißt und verschliffen werden.
Das nahtlos und bündig in die Fläche eingepasste Kochfeld ist mit 80 Zentimetern etwas breiter als der Standard. Der Spielraum zwischen den Töpfen macht beim ambitionierten Kochen natürlich umso mehr Spaß.
An der Wand wird der Block durch einen Hochschrank mit Fronten aus dunkler Räuchereiche ergänzt. Die Einbaugeräte von Gaggenau sind an der Seite untergebracht, rechts der Backofen und links die Kühl-Gefrierkombi samt Eiswürfelbereiter. | |
| Der planerische Gedanke war, dass sich die Front zur Kücheninsel reduziert und geschlossen zeigt. Als Pendant zum Kücheneinbau präsentieren sich an der Wand gegenüber offen ausgebildete Regale mit einem Sideboard darunter und einer hölzernen Rückwandvertäfe-
lung. Diese ist mit Abstand vor der Wand befestigt, um Platz für die seitlich integrierte Beleuchtung zu schaffen.
„Wir haben hier auch Eiche verwendet, geräuchert und gebleicht, um sie an den Farbton des Bodens anzupassen“, erläutert Uwe Binnberg. Die raumhohen Zimmertüren aus dem gleichen Holz mit Griffmulden aus Edelstahl sind Maßarbeit und wie alle Einbauten von dem gleichen Schreiner angefertigt worden.In der Mitte des Wohnbereichs steht ein offener Kamin mit schlicht weiß gefasstem rechteckigem Rahmen, bei dem man das Feuer von beiden Seiten bewundern kann.
„Wir haben den Umbau erst Ende letzten Jahres fertig gestellt“, erzählt Binnberg. Alles musste relativ schnell gehen. Im Januar war Bezug.
Komplette Story: H.O.M.E. Mai 2009
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